Ich werde immer mal wieder gefragt, wie ich eigentlich dazu komme, nach Argentinien zu reisen. Obwohl es die meisten nun schon wissen, gibt es noch einmal eine Zusammenfassung dazu.
Mitte Dezember erhielten die Studenten aus dem Master im Fach „Wahrnehmungstheorie“ eine Mail vom Dozenten:
Für ein Kooperationsprojekt mit Argentinien suche ich noch zwei Masterstudierende, die Interesse hätten, im Februar/März 2014 für einen Monat nach Buenos Aires zu fahren. Das Projekt wird vom BMBF und dem argentinischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie gefördert, wobei die Flugkosten von Deutschland und die Aufenthaltskosten von Argentinien getragen werden. Es geht inhaltlich um Sprachtechnologie, Interesse an diesem Thema und Erfahrung in der Webprogrammierung, sowie Spanischkenntnisse wären von Vorteil, aber keine Vorbedingungen. Neben der Arbeit wird es reichlich Gelegenheit geben, Land und Leute kennenzulernen. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, sende mir bitte eine Email.
Mensch, Argentinien wäre schon geil, dachte ich mir. Reisen ist toll und in Amerika war ich auch noch nie. Mein Spanisch ist leider schon ziemlich eingerostet, aber da hätte ich mal wieder einen Grund, es etwas zu ölen. Mensch, ja. Aber ob ich für das Projekt die Richtige bin? Immerhin ist mein Spanisch nicht sonderlich gut, mit Sprachtechnologie habe ich auch noch nicht viel zu tun gehabt auch wenn es ein durchaus interessantes Thema ist und das Genie in Webtechnologien bin ich nun auch nicht. Und arbeiten muss ich ja auch. Aber hey…
Nun, eine Nacht drüber geschlafen und am nächsten Morgen dachte ich mir „na los, wenigstens etwas näher informieren kannst du dich ja mal. Kannst dann immer noch nein sagen.“ Wer weiß, wer da noch mitkommen möchte – nicht, dass ich mit jemanden fahren muss, mit dem ich mir gegenseitig den Kopf einschlage oder dass sich dort massenweise Leute um die zwei Plätze prügeln.
Gesagt, getan, ich schrieb also eine Mail und erhielt prompt nähere Informationen und die Nachricht, dass wir ja nach dem Unterricht in der kommenden Woche einmal sprechen können. Als die nächste Unterrichtsstunde im Fach vorbei war, war ich ganz gespannt, wer sich so alles gemeldet hat und war völlig baff, als ich realisierte, dass nur Anna und ich Interesse haben.
Ich konnte das noch immer nicht so ganz glauben, aber wir sollten einfach Bescheid geben, ob wir dort hin fahren wollen und ihm mal unsere CVs schicken damit er weiß, was wir dort genau machen könnten.
So kam es also, dass ich nun tatsächlich nach Argentinien fliege.